Mittwoch, 9. Oktober 2013

Narben

Die Narben an meinem Körper verblassen langsam. Ich will dass sie weg gehen, aber andererseits will ich, dass sie dableiben, weil ich angefangen mich über sie zu definieren.

Ohne die Narben fühle ich mich verloren. Durch sie weiß ich, dass ich noch lebe, dass das alles real ist.

Außerdem helfen mir die Schmerzen, die ich habe wenn ich an mein Handgelenk drücke, nicht anzufangen zu heulen.
Ich will keine neuen Narben, ich will mich nicht mehr schneiden, aber ich brauche das.

Jetzt habe ich mich auch noch mit meinem Freund gestritten. Ich bin alleine und ich will das alles nicht mehr.
Alles wird mir grad zu viel. Er will nicht mit mir reden. Juhuu.
Und so blöd wie ich bin, hab ich ihm geschrieben, dass wenn er nicht mit mir reden will, dass ich dann nicht mit ihm schreiben will.
Naja, jetzt schreiben wir auch nicht mehr. Warscheinlich spielt er grad was mit seinen Stubenkameraden und ich sitze nur hier und heule. Ich hab einfach das Gefühl, dass er ohne mich mehr Spaß hat und wenn er am Wochenende da ist, dann ist er immer aus irgendwelchen Gründen genervt, die er mir nicht sagen will und ich habe immer das Gefühl, dass es wegen mir ist.

Ich traue mich gar nicht mehr irgendwas zu sagen, weil ich Angst habe, dass er dann wieder generbt davon ist. Ich geb mir immer die Schuld für alles, nur um ihn nicht zu belasten und egal wie schlecht gelaunt ich bin, ich bin immer nett zu ihm, außer er ist an meiner schlechten Laune schuld.
Aber wenn er von der Arbeit frustriert oder genervt und was auch immer ist, dann lässt er es immer an mir aus.

Wenn wir uns streiten, dann tut er immer so, als ob nichts gewesen wäre. Er zeigt keine Emotionen mehr und das ist für mich das aller schlimmste.
Es fühlt sich so an, als ob ihm das einfach alles egal wäre und das macht mich fertig. So als ob ich ihm einfach egal wäre.

Vielleicht will er auch, dass es vorbei geht, aber dann erzählt er mir, wie sehr er mich liebt, aber er beweist mir fast täglich das Gegenteil. Wenn das so weiter geht wie jetzt, dann verlieren wir uns. Wir leben uns aus einander und er tut nichts dagegen, rein gar nichts.

Er ist so unfreundlich geworden.

Er sagt immer, dass er schon immer so war, nur nicht zu mir, aber wenn er früher zu mir so war, dann soll er auch jetzt so zu mir sein und wenn er sie damals nur verstellt hat, dann will ich ihn nicht. Ich will mich nicht immer anmotzten lassen müssen. Auch wenn ich es manchmal nicht besser verdient habe.

Ich glaube nicht, dass das Leben und die Welt gerecht sind, aber ich glaube, dass wenn man Gutes tut, dass man auch ein wenig Gutes zurückbekommt und dass wenn man umgekehrt was schlechtes macht, man dann auch bestraft wird.

Also habe ich jeden einzelnen meiner Schnitte verdient.


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